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Good bye Shazi

Gepostet am Apr 26, 2019 von in Leben in Neuseeland |

Dieser Brief ist für meine Gastschwester Shaz zum Abschied. Als Dankschön und Erinnerung an unsere wundervolle Zeit zusammen in Neuseeland.

„Hey Shazi,
wenn du diese Zeilen nun liest, sitze ich schon im Flugzeug nach Hause und unsere Zeit ist zu Ende. Am Ende verging sie viel zu schnell und ich habe das Gefühl, dass ich sie nicht genutzt habe.
Wahrscheinlich würdest du jetzt sagen, du hast das Beste draus gemacht.
Ich kann sagen, ja. In meiner Zeit hier, habe ich unglaubliche Dinge erlebt. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden, eine Schwester „bekommen“ und die Möglichkeit gehabt ein Teil deiner Familie zu werden. Für all diese unfassbaren Erlebnisse bin ich mehr als dankbar. Du hast während meiner Zeit hier eine unfassbar große Rolle für mich gespielt. Außerdem hast du einen ganz großen Teil meines Herzens eingenommen.
Ich erinnere mich sehr gerne an all unsere wundervollen Erlebnisse zurück und hoffe das noch ganz viele dazu kommen werden.
Wir haben während der Zeit hier gelernt, dem anderen zu vertrauen und ihn in unsrem Leben zu akzeptiert.
Wenn ich jetzt an die Zeit vor meinem Auslandjahr denke, hätte ich nie gedacht, dass wir eine so gute Beziehung haben werden. Ich muss sagen, dass ich zu der Zeit echt etwas Angst und Bedenken hatte. Was wenn?! Was wenn wir uns nicht verstehen? Was wenn du mich nicht als Familienmitglied akzeptiert? All diese Fragen/Gedanken schwirrten mir im Kopf.
Dann kam der Tag der Tage, an dem ich in Invercargill gelandet bin und mich Debbie abgeholt hat. Ich war aufgeregt und nervös. Debbie meinte zu mir, du wärst arbeiten und könntest mich deswegen nicht mit vom Flughafen abholen.
In meinem neuen zu Hause angekommen erwartete mich bereits Logan und die Tiere, aber nicht du. Du warst noch bei der Arbeit und die ersten Stunden hier waren für mich unbeschreiblich. Meine Gefühle und Emotionen waren nicht zu zuordnen und ich hätte sie auch nicht eschreiben können.
Gegen 7 Uhr sind wir dann zum FourSquare gefahren, um dich abzuholen und das war das erste Mal, dass ich dich persönlich treffen/sehen konnte. Das einzige was wir in diesem Moment zu einander gesagt haben war „Hey“. Ich kann mich noch ganz genau an die Situation erinnern, wir waren beide sehr schüchtern und wussten beide nicht, wie wir mit der Situation nun umgehen sollten.
Du hast vom ersten Moment an nach mir geschaut und mir in allem geholfen. Egal ob es in der Schule mit den Lehrern oder den Freunden war. Du hast mir geholfen und mich unterstützt, wo du nur konntest und dafür bin ich die unendlich dankbar.
Ich kann mich glücklich schätzen, durch dich so schnell so tolle Freunde gefunden zu haben, die mich mit offenen Armen empfangen haben.
Ohne dass ich es erwartet hätte verging die Zeit wie im Flug, nach einem Highlight kam schon das Nächste. Du hast die meisten Highlights mit mir zusammen erlebt. Ich könnte jetzt Stunden und Seiten von unseren Erlebnissen berichten, aber ich glaub da bräuchte ich zu lange.
All diese Erlebnisse, Erfahrungen haben mich geprägt und bleiben für immer ein Teil von mir, genauso wie du.
Gerade haben wir Donnerstag und ich sitze neben dir und schreibe diesen Brief während du Art machst. Ich werde dieses Gefühl sehr vermissen mit dir Hausaufgaben zu machen, mit die über den Tag zu reden und meine Gedanken bei dir auszuschütten.
Als wir gestern vom Familienessen wiedergekommen sind, lagen wir beide in unseren Betten und du hast angefangen zu weinen. Wir beide lagen am Ende weinend in unseren Zimmern neben einander. Einfach weil wir realisiert haben, die Zeit zusammen ist zu Ende. Du glaubst mir nicht, wie sehr es mir schwerfällt, all das hinter mir zu lassen. Es hat mich gestern so berührt, als du gesagt hast: „Ich werde es nicht vermissen mit dir zu skypen oder zu schreiben. Ich werde es vermissen, dass ich dich nicht mehr hören, wie du in dein Zimmer gehst oder neben mir zu Hause sitzt.“
Wenn ich gerade hier sitze und das schreibe, könnte ich sofort wieder anfangen zu weinen. Warum muss dieser Part des Lebens so hart sein? Warum tut Abschied nehmen so weh?
Ich bin nun auf dem Weg zu meinem deutschen Leben, zu meiner Familie und Freunde, aber ich bin nie aus der Welt. Trotz 18.300km bin ich da, egal ob du glücklich bist oder traurig. Ich werde 24/7 für dich erreichbar sein. Klar, es wird nicht sein wie vorher, aber wir werden versuchen das beste draus zu machen.
Ich werde dir versprechen, ich komme wieder und besuche euch und es ist ein tolles Gefühl, zu wissen hier ist immer ein Bett für mich frei. Außerdem seid ihr/bist du in Deutschland immer willkommen. Eines Tages, werde ich dich mit meinem Auto abholen und ich zeige dir mein Land
, meine Stadt und mein Leben. Genauso wie du es für mich getan hast.
Nun möchte ich einfach danke sagen, danke, dass du mich in dein Leben gelassen hast und das ich ein Teil von diesem werden konnte.
Ich hoffe, dass du mich auf dem Laufenden halten wirst, was hier drüben abgeht. Ich werde dich für immer in meinem Herzen tragen und wenn ich doch mal dein Gesicht vor mir brache und du nicht erreichbar bist. Dann schaue ich mir unsere Fotos an oder lese diene Seiten in meinem Buch. Es wird immer einen Weg geben, den anderen zu sehen. Für dich gilt das auch.
Nun denke ich auch, dass es reicht, sonst würde ich noch ewig weiter schreiben. Also Kopf hoch, das Leben geht weiter und ich bin nie aus der Welt nie!!! „Sister forever“!!!

Ich danke dir für alles und habe dich unfassbar lieb,
Deine Luzia“